MIRACLE - contemporary Jazz
... ist ein Quartett in der klassischen Besetzung mit Saxophon, Klavier, Bass und Schlagzeug, das gerne Standards spielt, sich darüber hinaus aber auch den zeitgenössischen Meistern des Jazz verpflichtet fühlt. Eigene Stücke der Bandmitglieder werden expressiv, manchmal auch innig und besinnlich interpretiert.
- Jiri Halada – Saxophon
- Martin Moldenhauer – Klavier
- Harry Kretzschmar – Bass
- Peter Weise – Schlagzeug
Miracle ist ein neues Projekt vier bekannter Kieler Musiker, die bereits seit vielen Jahren zusammen musizieren. Doch nun gibt es neben den ausgesuchten Standards der Jazzgeschichte auch "Originals" der Bandmitglieder zu hören – die man sich erprobt und während der Konzerte entwickelt; manchmal expressiv, manchmal auch innig und besinnlich. Durch den Mix und die Auswahl aus Standards und Originals entsteht ein Bandkonzept, gut und spannend.
Einer der Komponisten ist der tschechische Saxophonist Jiri Halada. Seit etlichen Jahren ist das ehemalige Mitglied der Prager Rundfunk-Bigband nun in Deutschland und hat sich ob seiner enormen technischen Fähigkeiten und musikalischen Ausdruckskraft schnell einen Platz in der Szene erspielt.
Das Klavier spielt Martin Moldenhauer. Klassisch geschult kam er früh zur populären Musik und ist seit vielen Jahren in renommierten norddeutschen Jazzbands tätig. Darüberhinaus sieht man ihn u.a. auch auf den Bühnen der Landeshaupstadt Kiel in Musical-Produktionen sowie in kammermusikalischen Projekten im Bereich der ernsten Musik.
Der Bass ist im Jazz das Verbindungsglied zwischen Harmonie und Rhythmus - Harry Kretzschmar ist mit diesem verantwortungsvollen Posten vertraut. Viels(a)itig am elektrischen oder akustischen Bass bevorzugt er bei "Miracle" den warmen Sound des Kontrabasses. Auch er hat in diversen Theater- und Bandprojekten mitgewirkt und arbeitet zudem seit einigen Jahren vermehrt als Arrangeur/Komponist und Produzent in den verschiedensten musikalischen Spielarten.
Peter Weise ist die erste Adresse wenn für Jazz, Blues oder Rock, Theater- oder Studioproduktionen ein Schlagzeuger gebraucht wird. Er ist mit seinem stilsicheren, dynamisch immer angemessenen Spiel ein gern engagiertes Bandmitglied. (hk)
Kieler Nachrichten vom 30.11.2001
Im Jazztaumel:
J. Halada (vorne) und H. Kretzschmar.
Foto bos
Sie sind gesetzte Größen der hiesigen Jazzszene,
spielten in unterschiedlichsten Projekten. Vor zwei Monaten dann die
spontane Gründung von "Miracle". Benannt nach
einer Eigenkomposition von Pianist Martin Moldenhauer, fütterte jener
zusammen mit Jiri Halada (Saxophon), Harry Kretzschmar (Bass) und
Schlagzeuger Peter Weise eine bewährte Schablone des klassischen
Jazzensembles, das an diesem Abend in der Pumpe vor allem durch
Originals glänzte. Weich spielen sich Saxophon und Piano die Bälle zu,
nehmen vom anderen das Grundthema auf, dann folgt wilde Jazz
Improvisation.;
Trotz technischer Raffinesse und Professionalität machen die Musiker nie
zu viel, lassen dem Zuhörer Raum. Dem schnellen Standard "Lester leaps
in" folgen zwei Originals, Eigenkompositionen von Moldenhauer, danach
die Samba "Straight on red" von Pat Metheny. Auf der Live Platte "Travels",
mit Gesang und Gitarre dargeboten, scheint das Stück für die Besetzung
Miracles kaum geeignet, das Quartett macht sich einen Spaß daraus, die
Nummer eigenwillig zu interpretieren. Songs werden zunehmend
transparenter, smooth ertönen die Leadinstrumente in "Antonelli" –
inspiriert vom gleichnamigen ALDI-Keyboard - und dem "Celebration
Blues", bei denen Saxman Jiri Halada sein Kompositionstalent vorstellt.
Hat Halada mal nichts zu blasen, gewährt er Soloaktivitäten seiner
Mitmusiker Raum.
Im Timing kommt der Groove von Peter Weise, trockene Trommelwirbel als
Wohltat für die Jazzerseele. Kontrabassist Harry Kretzschmar führt durch
den Set, lässt sein Holzinstrument wohltemperiert erklingen. Es folgt
eine brillante Version von "Dear old Stockholm", eigentlich ein
schwedisches Volkslied, bevor Meister Miles Davis es Ende der 60er durch
die Trompete jagte und sein musikalisches Monument untermauerte.
Applaus gewährt das Publikum gelungenen Soli, die auch nach der Pause
eine wesentliche Rolle im Aufbau der Stücke spielen. Cole Porters "What
is this thing called Love" ist nur eines der I-Tüpfelchen im zweiten
Teil, der noch einmal die Vielseitigkeit Miracles untermauert.
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